Costa Rica
Unsere Reporterin Ina Knobloch ist weiterhin im Dschungel von Costa Rica unterwegs. Sie befindet sich gerade in dem regenreichsten Gebiet von ganz Lateinamerika, in der Nähe des Nationalparks Tapantí. Das hat auch Vorteile mit dem vielen Regen: Es wächst dort nämlich besonders gut, die Landwirtschaft blüht im wahrsten Sinne des Wortes und das schon seit Jahrtausenden. Über diese präkolumbianischen Kulturen weiß man ziemlich wenig, aber man findet immer mehr Steine und Felsen mit geheimnisvollen Gravuren. Einige davon hat Ina heute besucht. Für sie war das hochspannend, ein Eintauchen in eine vergangene Welt.
Unsere Reporterin Ina Knobloch erkundet auch heute für uns den Dschungel von Costa Rica. Weil es dort so viel regnet, ist der Regenwald auch ganz besonders artenreich. Es gibt allein mehr als drei Dutzend Kolibriarten, es gibt Vögel, die einen Kopfstand machen und hängende, pendelnde Nester haben. In Costa Rica leben die meisten Elefanten in ganz Lateinamerika. Das sind die Tapire: Sie werden natürlich nur Elefanten genannt, sind etwas kleiner und haben einen ziemlich kleinen Rüssel. Sie sind schwer zu beobachten, aber ihre Spuren haben wir heute überall im Wald gefunden. Und wir haben auch einige Pflanzen gesehen, die ihr vielleicht aus dem Wohnzimmer kennt oder von eurem Balkon: das fleißige Lieschen zum Beispiel. Das wächst hier überall wie Unkraut und wird in der Volksmedizin als Heilmittel gegen Insektenstiche genutzt. Auffällig war auch die so genannte Weihnachtsrose: Sie hat wenig mit Rosen zu tun, aber ihr kennt sie alle. Die wächst hier in riesigen Büschen und wird ebenfalls in der Volksmedizin genutzt und zwar gegen Hautpilze.
Heute war Ina Knobloch nicht nur im Regenwald in Costa Rica unterwegs, sonder auch auf dem ersten Weingut von Costa Rica. Sie hat dort die erste Winzerei besucht, die es in Costa Rica gibt. Natürlich hat Ina den Wein auch getestet. Ergebnis: Er ist ganz hervorragend! Aber es ist eine gigantische Herausforderung diesen bei uns heimischen Wein in den tropischen Regionen von Costa Rica anzubauen. Sicherlich trinken die Menschen dort auch ganz gerne mal zu einem guten Essen einen guten Wein. Da ist es natürlich besser, ihn auch direkt vor Ort anzubauen, als ihn über den Ozean zu verschiffen. Aber noch viel mehr als den Wein haben Ina die tropischen Früchte interessiert und dabei ganz besonders die so genannte Kapstachelbeere, auch Physalis genannt. Die stammt eigentlich aus Südamerika, wird aber auch in Costa Rica sehr viel angebaut. Sie enthält eine Menge Vitamin C und erinnert optisch an einen Lampion mit einer kleinen orange-gelben Mandarine drin. Mittlerweile bekommt ihr Kapstachelbeeren auch oft im Supermarkt in Frankfurt zu kaufen. Auf dem Weingut, auf dem Ina heute unterwegs war, stellen die Winzer aus Kapstachelbeeren auch einen Likör her, mit geheimen Rezept…
Ina ist immer noch mitten im Landesinneren von Costa Rica unterwegs und nicht an der Küste, weil es dort in den vergangenen Tagen einfach zu viel geregnet hat. Sie befindet sich am Fuße des Vulkans Turrialba, in der gleichnamigen Stadt Turrialba. Hier hat Ina vor vielen Jahrzehnten viel Zeit verbracht, als sie dort an einem Forschungsinstitut gearbeitet hatte. Sie forschte damals über eine tropische Nutzpflanze namens Dioscorea. Das ist eine kartoffelähnliche Pflanze und wird auch Yamswurzel genannt. Die Gegend ist geprägt von Urwald, Flüssen und auch von vielen landwirtschaftlichen Flächen. Ina sagt, hier könnt ihr noch richtige Abenteuer erleben. Kultstatus hat eine ehemalige Zuglinie mit einem großen Bahnhof erreicht. Der steht mitten in der Stadt Turrialba mit fast 100.000 Einwohnern. Ina ist selbst noch mit diesem Zug gefahren, oft von dort bis die Küste von Costa Rica. 7 Stunden hat solch eine Fahrt gedauert, obwohl die Strecke nur 200 Kilometer lang ist. Der Zug wurde von den Menschen auch Bananenzug genannt, weil er mitten durch Bananenfelder und den Dschungel gefahren ist. Ursprünglich wurde die Zuglinie angelegt, um den Kaffee von der Hauptstadt bis an die Küste zu transportieren. Im Jahr 1991 ging die Geschichte des Bananenzuges dann zu Ende, weil ein Erdbeben die Schienen zerstörte. Aus Sicht der Regierung wäre es zu aufwendig gewesen, die Zuglinie zu reparieren. Seitdem ist vor allem der Bahnhof von damals ein nostalgisches Überbleibsel. Mittlerweile hat dort ein wunderbares Cafe, wie Ina sagt, Platz gefunden. Dort könnt ihr euren Kaffee oder andere Köstlichkeiten aus Costa Rica auch in alten Waggons genießen.
Mittlerweile hält sich Ina zwar nicht mehr in den Bergen des Regenwaldes von Costa Rica auf, aber bis zur Küste hat sie es noch nicht ganz geschafft. Denn viele der Straßen in der Region sind aktuell gesperrt, es gilt Alarmstufe Rot: Ein Zyklon zieht vorbei und bringt viel Regen mit. Ina ist aber in Sicherheit in einem ganz wunderbaren Ost: Turrialba. Das ist ein alter, indigener Ort, der eine große Bedeutung für die Landwirtschaft hat und an dem Ina schon vor vielen Jahrzehnten geforscht hat. Sie hat dort für einen Teil ihrer Doktorarbeit gearbeitet. Damals ging es um eine tropische Nutzpflanze. Heute hat Ina genau dieses Institut besucht und dort eine Tour durch den botanischen Garten gemacht. Ganz außergewöhnliche Pflanzen konnte sie dort betrachten, die für völlig unterschiedliche Dinge genutzt werden, zum Beispiel für Kosmetik oder Medizin. Riesige Blüten bringen diese tropischen Pflanzen hervor, in Formen und Farben, die für uns unvorstellbar sind. Besonders auffällig sind Ingwergewächse mit Blüten, die einen halben Meter groß werden und in denen sich das Wasser sammelt. Zum Abschied aus dem Ort im Regenwald hat dann sogar noch ein Quetzal-Weibchen unserer Ina ein Ständchen gesungen und ein Faultier kam auch noch vorbei.
Heute hat Ina wieder mal eine ganz besondere Dschungeltour gemacht. Es ging zu den Kakaofeldern in der Region von Turrialba. Kakao haben schon die Azteken, also die Ureinwohner von Mittel- und Südamerika, angebaut. Die Kakaopflanze sieht aus wie ein kleiner Rugbyball, der direkt am Stamm wächst. Darin befinden sich die Kakaobohnen, eingehölt in ein weißes Fruchtfleisch, das auch sehr süßlich schmeckt. Ina ist begeistert: Total lecker sagt sie! Später durfte sie dann aus dem Kakao selber Schokolade herstellen. Die wird hier nur aus Wasser und Kakaobutter gefertigt, so wie es schon seit Jahrhudnerten gemacht wird. Verkauft wird von diesen Feldern übrigens das fertige Kakaopulver, das aus den Bohnen gewonnen wurde.